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Sauternes – Über den Einfluss von Zeit

Ich bin ein großer Fan von Süßweinen. Weil sie Zeiten widerspiegeln, als Süße noch etwas kostbares war. Und auch weil sie Zeit brauchen ihr ganzes Potenzial zu zeigen. Dadurch passen Sie so gar nicht in unsere schnelllebige Zeit.

Wie wichtig dieser Zeitfaktor ist, hat mir eine kleine Vertikale in München wieder einmal gezeigt. Im Zuge der Bordeaux Primeur-Verkostung gab es auch drei Weine von Bastor-Lamontagne zu verkosten. Der Gastgeber Crus et Domaines de France hatte neben dem aktuellen 2019 auch die sehr guten Jahrgänge 2010 und 2005 mitgebracht.

Das Gut Bastor-Lamontagne liegt in der Sauternes Commune Preignac, verfügt über 52 ha Rebflächen und gehört seit 2014 den Moulin and Cathiard Familien.

Überzeugt haben mich die Weine dieses Gutes in der Vergangenheit nie so wirklich zu 100 Prozent, denn ich habe hier vielfach die Eleganz, Finesse und Vielschichtigkeit der großen Sauternes vermisst. Die Dreierkombination von München fand ich aber sehr spannend, da es

Der 2019 noch ganz in seiner Primären Phase mit Orangen, Mandarinennoten, Honig, Vanille und kandidierte Früchte. Sehr gut balanciert, frisch und doch intensiv. Der 2010 pendelt zwischen Fruchtaromen und Reifenoten. Ein Wein in der Entwicklung mit mittlerer Länge und Komplexität.

Am spannendsten fand ich den 2005. Schlank, direkt und mit wunderbaren Noten von getrockneten Früchten, Honig, Kräutern, Honig und Wachs. Sicher nicht der komplexeste und längste Wein des Jahrgangs, aber gerade heraus, auf dem Höhepunkt und dabei ein toller Essensbegleiter.