Markus Altenburger ist nicht nur ein lieber Freund, sondern auch einer der talentiertesten Winzer des Burgenlandes. Auf dem Weg nach Rust habe ich heute einen kurze Pause bei ihm und seiner Frau Bernadette in Jois gemacht. Wir hatten gerade eine Stunde Zeit, um Geschichten und Klatsch auszutauschen und einige seiner Weine zu verkosten.
Es ist eine Weile her, dass ich seine Kollektion verkostet habe, und ich war erstaunt, wie komplex und individuell seine Weine in den letzten Jahren geworden sind. Sie spiegeln ihr Terroir vom Leithaberg mit seinen Schiefer- und ausgeprägten Kalkböden noch deutlicher wider als früher. Das liegt nach eigenen Angaben auch daran, dass Markus organisch arbeitet und die Eingriffe im Keller und im Weinberg insgesamt auf ein Minimum reduziert hat, hin zu diesem “natürlicheren” Stil. Jeder Wein hat seinen Charakter. Vier der spannendsten:
Neuburger “betont “2019 – aus der heimischen österreichischen Sorte Neuburger mit 72-stündiger Maischegärung auf den Schalen und spontaner Gärung in Betoneiern mit minimalem SO2, ohne Schönung und ohne Filtration. Tiefgelbe Farbe mit gequetschtem Apfel, Zitronenkuchen, Kurkuma, nassem Stein und Kräuterfinish. Sehr strukturiert mit feinem tanninhaltigem Griff am Gaumen.
Chardonnay Jungenberg 2017 – Trauben aus schieferdominierter Parzelle mit Kalksteineinfluss spontan vergoren in 1000 l Eichenfässern und Betonei. Minimaler Gehalt an SO2, ungefiltert und unfiltriert. Feine Stilistik mit weißem Pfirsich, Birne, Limette und einem intensiven mineralischen und salzigen Abgang.
Blaufränkisch Gritschenberg 2017 – Dieser Wein zeigt seine Herkunft vom Kalkboden mehr als deutlich. Lineare Säure, präzise Kirsche, Pflaume und Brombeerfrucht mit viel Weihnachtswürze. Feinkörnige Tannine mit fantastischer Länge und Tiefe.
Markus produzierte außerdem nur 500 Flaschen Zero Dosage Brut Nature Sekt, genannt “Blank 2015”. Dieser Wein packte mich sofort mit seinem Konzept “natürlicher Wein trifft traditionelle Methode”: Spontan vergorene Grundweine aus Neuburger, Welschriesling und Chardonnay. Sehr erdig, mit Apfelschalen, Quitte, Lakritze – ein Touch Jura-Stil. Elegante Bläschen mit cremiger Textur und großer Länge.