Es gibt Weine, die einen einfach innehalten lassen. Eines dieser Momente hatte ich gestern mit dem Clos St. Hune von Trimbach. Für mich ist dieser Wein mit Recht eines der Monumente der Riesling-Kultur.
Der Clos St Hune stammt aus dem knapp 1,7 Hektar Herzstück der großartigen Grand Cru Lage Rosacker im elsässischem Hunawihr. Die rund 50-70 Jahre alten Rebstöcke stehen auf Muschelkalk, die dem Wein Frische und Konzentration geben.
Im Mittelpunkt steht die Frucht, die durch vorsichtiges Handling und langsame Fermentation in Edelstahl möglichst pur in die Flasche gebracht werden soll, bevor der lange Reifeprozess die unglaubliche Vielschichtigkeit dieses Weines zutage fördert.
Dank der Großzügigkeit von Claudia hatten den 2003er im Glas, der wegen des extrem warmen Jahres vor dem 2002 released worden war. Auch wenn der Korken nicht optimal war, hat der Wein dennoch im Glas gestrahlt. Nicht nur im Hinblick auf die tief goldende Farbe.
Viele Schichten von Trockenobst, mineralischen Noten und einerfeine würzige Firne definieren das Aroma und den Geschmack. Kandierte Orangen und Ananas, getrocknete Aprikose, Honig, Rauch, Petrol, Gewürze. Am Gaumen üppig und doch von einer straffen Säure gefasst, die dem Wein Struktur und Richtung gibt. Lang und anhaltend. Wunderbar.