Dieser Montag war ein Sparkling Day mit einem interessanten Webinar zum Thema Champagner und den Einfluß von Reserve-Weinen. Cyril Brun, Chef de Cave des Champagnerhauses Charles Heidsieck, hatte uns zwei Non-Vintage Schaumweine zum Verkosten zukommen lassen: den Brut Reserve und den Blanc de Blancs. Charles Heidsieck definiert sich vor allem durch einen hohen Anteil von Reserve Weinen, die beim Blanc de Blancs bei 20 % und beim Reserve Brut bei bis zu rund 50 % liegen. Diese Reserve Weine sind zwischen fünf und 15 Jahre gereift und sollen dem fertigen Champagner zusätzlich Komplexität und Ausdrucksstärke geben.
Der Blanc de Blancs selbst besteht aus 100 % Chardonnay, der vor allem rund um die Ortschaften Vertus und Oger der Cote de Blancs wächst. Bei Blanc de Blancs Champagnern schätze ich vor allem den Fokus und das kreidige Finish durch den Chardonnay. Cyril Brun und seinem Team ist es gelungen, diese durch die Zugabe seiner hier bis zu 5 Jahre gereiften Reserve-Weine etwas mehr Cremigkeit und Intensität zu geben. Durchaus gelungen, wie ich finde. Auch wenn dabei etwas das Puristische in den Hintergrund tritt. Ich habe mir notiert: Limonenschaum, Pfirsich etwas Geißblatt mit ansprechenden Brioche und Haselnussnoten. Sehr gute Länge mit einer leichten Cremigkeit, die das kreidige Finish gekonnt ergänzt.
Der Reserve Brut zeigt den durch üppigeren Hausstil deutlich. Er ist ein Blend zu je einem drittel Chardonnay für die Frische, Pinot Noir für den Körper und den Ausdruck und Pinot Meunier für die Fruchtigkeit. Sie stammen von rund 60 verschiedenen Crus. Bis zu 50% kann hier der Anteil an Chardonnay und Pinot Noir Reserveweinen betragen, die im Schnitt 10 Jahre gereift sind. Der Champagner selbst hat mindestens 36 Monate auf der Hefe verbracht. Das Ergebnis ist ein exzellenter Champagner, der für mich allerdings nach einem Essen als Begleiter ruft. Limonenschaum, Aprikose, Birne, etas Kumquatsch und rote Beeren. Cremig mit einer feinen Perlage und einen langen, intensiven Finish. So kann die Woche beginnen.