In der vergangenen Woche waren wir zu Gast in Georgien. Zurückgekommen sind wir mit einem unglaublichen Bündel an Eindrücken und Erfahrungen, die wir erst einmal verarbeiten mussten. Was mich insgesamt besonders beeindruck hat, war die Verbindung aus Tradition und Moderne sowie die überwältigende Gastfreundschaft der Georgier. Seitens der Weine hat mich vor allem die Vielseitigkeit im Hinblick auf Stilistiken, Rebsorten und Philosophien begeistert. Hier einige Weine, die ich mir besonders notiert habe vom ersten Tag der Reise, bei dem ein Speedtasting mit über 50 Weinen auf dem Programm stand:

Der Rkatsiteli Tsarapi Amber dry von Naperi beispielsweise. Frisch mit viel getrockneter Orange und Aprikosenhaut, Ingwer, Gewürze und Honig. Nur 6000 Flaschen werden davon erzeugt. 

Wer kräftige Rotweine bevorzugt, der sollte einmal den Badagoni Sapervi Qvevri probieren. Intense cherry notes, long and lingering, Smooth tannins, plush but with a good complex. 

Den Abend verbrachten wir auf Chateau Mukhrani, das unter der Regie von Patrick Honnef Weine aus zumeist autochthonen Sorten von rund 100 ha Weinbergen erzeugt. Hier habe ich mir zwei Rot-Weine notiert: Den Saperavi Superieur 2016. Dunkle Früchte wie Kirsche, Brombeeren und etwas Maulbeeren. Kräftige Gerbstoffe und viel Gewürz im Finish. Spannend auch der Shavkapito 2019, der in mit seinem helleren Rubinrot, seiner delikaten Kirschfrucht und den präsenten, aber eleganten Tanninen in einer Art Pinot/Barbera Stilistik daherkommt. Bei den Amberweinen hat mir der Mukhrani Qvevri 2018 gut gefallen. Florale Noten, Aprikose, Orange mit insgesamt etwas weniger Quitte und Honig als viele Amber Weine aus dem nicht weit entfernten Kachetien.

Fortsetzung folgt…